Unter den Schlagworten „Transhumanismus“ und „human enhancement“ ist in den vergangenen Jahren eine Körperindustrie entstanden. Sie hat das Ziel, sowohl den menschlichen Körper wie den menschlichen Geist durch direkte Verschmelzung mit Technologie auf eine „neue Stufe“ zu heben – jenseits des bisherigen Menschen. Hauben, die drahtlos Gehirnaktivitäten messen, sollen bald auch im Alltag Gedanken „lesen“. Die „Digitalisierung der Gefühle“ ist zum neuen Kernforschungsbereich führender Universitäten wie Stanford geworden. Durch zunehmende Austauschbarkeit des Körpers und neue Mensch-Maschine-Konvergenzverfahren wie „mind uploading“ streben Weltkonzerne mit Milliardeninvestitionen nach baldiger Unsterblichkeit. Die Frage ist, ob es zum scheinbar unaufhaltsamen Trend technoider „Neuhumanität“ eine humanistische Alternative gibt – und wenn ja, wie sie aussehen könnte. Es geht um die Zukunft des Menschseins.
Roland Benedikter ist Co-Direktor des Center for Advanced Studies, Eurac Research Bozen, Forschungsprofessor für Multidisziplinäre Politikanalyse in residence am Willy Brandt Zentrum der Universität Breslau und Affiliate Scholar am Institute for Ethics and Emerging Technologies Hartford, Connecticut. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zur Humanismus-Transhumanismus-Debatte.
Montag, 12. März 2018, 19.00 Uhr
Die Bäckerei, Dreiheiligenstraße 21a
Vortrag: Roland Benedikter
Moderation: Reinhard Margreiter